Beckenboden Ratgeber

Beckenbodentraining während und nach der Schwangerschaft

Nahezu jede wissenschaftliche Publikation sieht es als erwiesen an, dass ein gestärkter Beckenboden für den potentiellen Schaden, den er während der Geburt nehmen kann, weniger anfällig ist. Es sollte daher bereits während der Schwangerschaft gemeinsam mit Schwangerschaftsgymnastik an Beckenboden-Gymnastik gedacht werden, um den Unterleib zu stärken und bestmöglich auf die Anstrengung der Geburt vorzubereiten.

Durch das sich entwickelnde Kind steht der gesamte Halteapparat des Beckens unter wachsendem Druck. Zudem kommt es beim Geburtsvorgang zu einer gewaltigen Gewebedehnung, welche oft Dammeinrisse und hohe Vaginalrisse mit Einblutungen ins umliegende Gewebe zur Folge hat. Spätere Narbenbildung und andere Folgezustände können ebenfalls auftreten.

Die oft praktizierten Dammschnitte für den Durchtritt des Babykopfes oder ein ungenügender Dammschutz wirken sich zusätzlich negativ auf die Elastizität des Beckenbodens aus. Deswegen ist es sehr wichtig, schon während der Schwangerschaft und auch danach im Wochenbett leichte, den Beckenboden unterstützende und ihn entlastende Übungen durchzuführen.

Das später notwendige, die Beckenbodenmuskulatur straffende Training mit kräftigenden Übungen sollte allerdings wegen der Gefahr frühzeitiger Wehen während der Schwangerschaft und auch einige Wochen nach der Geburt vermieden werden. Denn gleich nach der Geburt haben viele Frauen noch kein Gespür für den Beckenboden. Beckenbodenbewusstes Verhalten ist daher sehr wichtig: Aufstehen von der Seite dient der Schonung des Beckenbodens und auch das richtige Heben ist jetzt von großer Bedeutung, da falsche Belastung ihm nun besonders schadet.

 

Trainieren nach Zeitplan

Als Zeitplan für die Beckenboden-Gymnastik kann das folgende grobe Zeitgerüst dienen: In der 1. -8. Woche nach der Geburt sollten nur ganz leichte Übungen ausgeführt werden, die den Muskeltonus des Beckenbodens anregen. Diese sollten bereits in der Klinik oder von einer Nachsorgehebamme gezeigt werden, um falsche Belastungen möglichst zu vermeiden. Diese Übungen sollten täglich gemacht werden.

Ab der 2.-3. Woche kann auch mit dem Training der schrägen Bauchmuskeln und der Rückenmuskeln begonnen werden. Rückbildungsgymnastik mit Übungen für die geraden Bauchmuskeln ist ab der 8.-12. Woche erlaubt. Ein gezieltes Kräftigungstraining für den Beckenboden kann ab der 20. Woche, also etwa 5 Monate nach der Geburt begonnen werden.

Mitunter wird bereits nach der Geburt zur Gymnastik geraten, doch vor allem nach einem Dammschnitt oder anderen Verletzungen sollte man damit bis zur vollständigen Abheilung warten. Generell sollte sich aber jede Frau individuell vom Gynäkologen und Physiotherapeuten beraten lassen, ab wann für sie persönlich der richtige Zeitpunkt für den Übungsbeginn ist.

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